St. Ansgar-Krankenhaus Höxter Strahlentherapie-Zentrum
Neubau eines Linearbeschleunigers im St. Ansgar-Krankenhaus Höxter

Die Fa. Gebr. Becker übernahm im Frühjahr des Jahres 2010 die Planung der klimatechnischen Anlage zur Versorgung des Behandlungsraumes und der peripheren Technik.

 

Weiterhin umfasste die Aufgabenstellung auch die heizungstechnische Anbindung des Neubaukomplexes samt dem noch im Bau befindlichen Facharztzentrum (3.200m²) an das Hauptgebäude des St. Ansgar-Krankenhauses.

 

In enger Zusammenarbeit mit der technischen Leitung wurde auf Grundlage der Vorgaben des Geräteherstellers ein individuelles Konzept zur Versorgung erstellt. Hauptaufgabe war die Schaffung eines behaglichen Raumklimas für die Patienten während der Behandlung sowie die Abfuhr der hohen Kühllasten, die durch den Linearbeschleuniger erzeugt werden.

 

Der Behandlungsraum und der zugeordnete Schaltplatz, von dem aus die Behandlung gesteuert und überwacht wird, sind durch eine Klimaanlage versorgt. Die Möglichkeit zum Anschluss eines zweiten Linearbeschleunigers wurde bei der Auslegung bereits berücksichtigt.

 

Das Klimagerät in Hygieneausführung verfügt über alle thermodynamischen Behandlungsmöglichkeiten einschließlich eines Kreislaufverbundsystems (KVS) zur Wärmerückgewinnung und eine Luftbefeuchtung mittels eines Elektroden-Dampfluftbefeuchters. Für die Versorgung wurde eine autarke Kompaktkältemaschine mit einer Kälteleistung von 56 kW vorgesehen. Da die internen Wärmelasten kontinuierlich ganzjährig anfallen, wurde eine Kältemaschine mit Freikühlfunktion gewählt. In den Wintermonaten wird der Großteil der benötigten Kälteleistung unter Ausnutzung der vorhandenenkalten Außenluft umweltschonend erzeugt. Angeschlossen ist ein Klimagerät für den Schaltplatz und den Technikbereich sowie die direkte Kühlung des Linearbeschleunigers mit einer Leistung von 30 kW.

Aufgrund der Einbausituation des Linearbeschleunigers hinter mehr als einen Meter starken Betonwänden musste die Kanal- und Rohrleitungsführung im Vorfeld präzise geplant werden.

 

Nachträgliche Kernbohrungen oder Durchbrüche waren nicht mehr möglich. Erschwerend kam hinzu, dass sämtliche Leitungen und Kanäle nicht direkt in den Behandlungsraum sondern als »Strahlenfalle« in U-Form unterhalb der Umschließungswände geführt werden mussten.

 

Diese Rohrleitungen und Luftkanäle wurden vor dem Betonieren der Bunkerwände vorgerichtet und mit speziellen Isoliermaterialien versehen frei verlegt.

 

Das gesamte Leistungspaket Technische Gebäudeausrüstung konnte im Zeitraum von Juli bis September reibungslos abgewickelt werden, sodass die Anlage dem St. Ansgar-Krankenhaus pünktlich im Oktober betriebsbereit übergeben werden konnte.

 

Kompaktkältemaschine mit Freikühlfunktion